Verbraucher an die Macht 12. September 200912. September 2009 Als Verbraucher fühlt man sich oft machtlos. Warum steigt der Strompreis schon wieder? Was soll der Werbeterror am Telefon? Was ist wirklich drin in meinem Essen? Und unter welchen Bedingungen wurde meine Hose hergestellt? Durch die Schaffung des ersten wirklichen Verbraucherministeriums unter der Ministerin Renate Künast haben wir Grünen die Verbraucherpolitik erstmals ganz vorne auf die Tagesordnung gehoben. Mit einem neuen Lebensmittelrecht und unserem staatlichen Biosiegel wurde nach der BSE-Krise das Vertrauen der Verbraucher zurückgewonnen. Seitdem die große Koalition regiert, ist in diesem Bereich kaum etwas passiert, das Vertrauen der Menschen in die Verbraucherpolitik schwindet. Grüne Verbraucherpolitik ist eine Politik der Gerechtigkeit. Wir wollen Menschen besser vor Abzocke, dem Verlust ihrer Ersparnisse und vor Falschberatung schützen. Ebenso gilt, dass Produkte, die unter unwürdigen, ausbeuterischen oder gesundheitsgefährdenden Bedingungen oder mittels Kinderarbeit produziert werden, auf dem deutschen Markt geächtet werden. Der Konsum fair gehandelter Produkte von Kaffee bis Spielzeug sorgt dabei für globale Solidarität. Grüne Verbraucherpolitik ist europäisch. Anstatt wie die Bundesregierung den Ministerrat dafür zu nutzen, die Interessen von Chemie- und Agrarindustrie durchzuboxen, wollen wir in Brüssel dafür sorgen, dass Obst und Gemüse pestizidfrei ist und Verbraucherinnen- und Verbraucherinteressen systematisch zur Geltung kommen. Grüne Verbraucherpolitik dient dem Klimaschutz. Gutes Leben hängt für uns mit einem nachhaltigen Lebensstil zusammen. Wer die quälerische Massenhaltung bei Tieren ablehnt und saisonale Biolebensmittel kauft, tut sich etwas Gutes und sorgt außerdem für eine bessere Umwelt und sichere Arbeitsplätze in der Region. Grüne Verbraucherpolitik sorgt für Transparenz. Wir fordern ein umfassendes Informationsrecht für Verbraucher. Die bisherigen Bemühungen der großen Koalition hierzu sind völlig unzureichend. Außerdem wollen wir ein Nachhaltigkeitssiegel, das die ökologischen und sozialen Auswirkungen einer Ware wie Klimaschäden deutlich erkennbar macht. Grüne Verbraucherpolitik schützt vor Gentechnik im Essen. Wie die Mehrheit der Verbraucher lehnen auch wir Gentechnik auf unserem Teller ab. Wir stehen Seite an Seite mit Bauern, Imkern und Verbrauchern, die an vielen Orten gentechnikfreie Regionen ausrufen und sich gegen den Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen wenden. Agro-Gentechnik schafft Probleme und keine Lösungen, weder bei uns noch in Entwicklungsländern. Sie befördert weltweit Monokulturen, gefährdet die Umwelt, gentechnikfreie Produktion und Arbeitsplätze. Wer Grün wählt, stärkt die Rechte der Verbraucherinnen und Verbraucher. Wer Grün wählt, wählt Essen und Felder ohne Gentechnik. Wer Grün wählt, will nicht nur wissen, was auf den Tisch kommt, sondern auch was drin ist. Wer Grün wählt, stimmt für einen besseren Schutz vor den schwarzen Schafen der Finanz- und Energiewirtschaft. Wer Grün wählt, stimmt für ein Nachhaltigkeitssiegel – gegen Kinderarbeit, Ausbeutung und Umweltsauereien.