Pressemitteilung zu FSC im Stadtwald:

Grüne fordern Festhalten an FSC-Zertifizierung

Salzkotten. Auf Vorschlag der Verwaltung soll in der Ratssitzung am kommenden Montag der Ausstieg aus der FSC-Zertifizierung des Stadtwaldes beschlossen werden. Die Ratsfraktion der Sälzer Grünen fordert dagegen die Beibehaltung des Siegels und sieht die Stadtverwaltung in Ihrer Vorbildfunktion in der Pflicht.

„Aus unserer Sicht ist eine Zertifizierung nach dem Standard des Forest-Stewardship-Council (FSC) ein überzeugendes Zertifizierungssystem, weil es weltweit von Umwelt- und Sozialverbänden sowie großen Teilen der Wirtschaft anerkannt und unterstützt wird. Wenn FSC bei uns vor Ort aufgegeben würde, dann wäre das ein fatales Signal an die Bevölkerung und ein Imageverlust für die Stadt“, so Ratsherr Jürgen Kemper.

Laut den Grünen sei es zutiefst unglaubwürdig, dass man sich einerseits mit dem Titel „Fairtrade-Town“ schmücke, jedoch bei den stadteigenen Wäldern auf das FSC-Siegel, einem Fairtrade-Kooperationspartner, verzichten wolle.

„Warum sollten sich Waldbesitzer und Holzkonzerne in Brasilien zum Schutz des Regenwaldes auf Dauer freiwillig hohe Standards auferlegen, während es sich die Kollegen in Europa möglichst einfach machen?“, fragt Fraktionsvorsitzender Dehlinger. „Auch Privatleuten ist es schwer zu vermitteln beim Einkauf von Holzprodukten auf Gütesiegel wie FSC zu achten, obwohl der städtische Forst vor der eigenen Haustür nicht danach bewirtschaftet wird.“, so Dehlinger weiter.

Die Grünen kritisieren weiter, dass sich die Verwaltung mit der ausschließlichen Beibehaltung des PEFC-Siegels der europäischen Forstwirtschaft begnügen wolle, bei dem beispielsweise die Hürde für den Einsatz von Pestiziden deutlich niedriger liege.

„Ein Zertifikat allein rettet natürlich keinen Wald. Zudem ist eine Zertifizierung nach FSC sicherlich anspruchsvoller in der Umsetzung als bei anderen Systemen wie PEFC. Unterm Strich bleiben die Mehrkosten dafür marginal, auch weil Salzkotten bisher an einer FSC-Gruppenzertifizierung teilnimmt, von denen der überwiegende Teil der Gruppenmitglieder weitermachen will.“, ergänzt Ratsfrau Petra Hundt.

Nach Auffassung der Grünen müsse eine in den globalen Handel eingebettete und nachhaltige Waldbewirtschaftung in Zukunft mit derselben Selbstverständlichkeit praktiziert und dokumentiert werden, wie dies beispielsweise bei der Zertifizierung der Mittelstandsfreundlichkeit der Stadtverwaltung der Fall sei.

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