Pressemitteilung: Bahn streicht Zughalt in Salzkotten

Grüne kritisieren Verschlechterung nach Fahrplanwechsel

Salzkotten. Seit dem Fahrplanwechsel im vergangenen Dezember suchen Reisende vergeblich nach einer Möglichkeit, zwischen 21.30 und 23.15 Uhr mit der Bahn von Paderborn nach Salzkotten und  weiter in Richtung Hamm zu reisen. Das kritisieren die Grünen. Die bisherige Verbindung um 22.16 Uhr sei dem neuen Regionalexpress RE 11 zum Opfer gefallen. Während ein zusätzlicher Halt in Willebadessen geschaffen worden sei habe man die Zughalte in Salzkotten und Geseke gestrichen.

„Diese Lücke in der abendlichen Verbindung von Paderborn nach Salzkotten und weiter in Richtung Hamm ist für viele Reisende ein Problem“, sagt der grüne Fraktionsvorsitzende Dehlinger: „Pendler verlieren ihre Möglichkeit, mit öffentlichen Verkehrsmitteln in der Abendzeit von der Arbeit nach Hause zu kommen. Jugendliche, die abends zum Sport oder anderen Aktivitäten in Paderborn sind, müssen von ihren Eltern abgeholt werden. Und Fernreisende verlieren nicht nur am Wochenende wichtige Verbindungsmöglichkeiten aus Nord-, Ost- und Süddeutschland.“

„Dass wir als Ratsvertreter von dieser Veränderung erst über die Veröffentlichung der neuen Fahrpläne erfahren, halten wir für problematisch.“, so Ratsmitglied Marc Svensson. „Eigentlich müssten wir im Vorfeld informiert werden, damit wir zu einer solchen Veränderung Stellung nehmen können.“ Svensson richtet seine Kritik hier an die CDU und SPD, da für den Kreis Paderborn derzeit nur Vertreter dieser Parteien in den Gremien des Nahverkehrsverbundes Westfalen Lippe (NWL) vertreten seien.

Damit die Stadt beim nächsten Fahrplanwechsel nicht wieder böse überrascht werde, fordern die Grünen, dass die Verwaltung jetzt einschreite: „Die jetzige Verschlechterung für Salzkotten wird vom NWL mit Anpassungen aufgrund des Vorlaufbetriebes des RRX (RheinRuhrExpress) begründet. Dieser soll ab 2018 auf der Linie Kassel – Düsseldorf verkehren. Der Preis für eine schnelle Anbindung Paderborns an Kassel und Köln darf nicht der weitere Wegfall von Zugverbindungen in Salzkotten sein.“, so Dehlinger. Auch sei zu prüfen, ob an der Strecke die Ausweichstellen ausreichten, damit die Expresslinie nicht den verlässlichen Verkehr auf der Regionallinie behindere. „Schon jetzt haben die Regionalbahnen immer dann Verspätung, wenn ein Intercity oder Regionalexpress unpünktlich unterwegs ist.“

Nach Auffassung der Grünen dürfe sich die Stadt Salzkotten nicht weiter blind auf den NWL verlassen. Man habe das Thema deshalb auf die Tagesordnung des kommenden Bau- und Planungsausschusses am Donnerstag, den 16.2 gesetzt. Es solle darum gehen, was gegen die bereits erfolgte Verschlechterung im Fahrplan unternommen werden könne und wie weitere Einschränkungen des Bahnangebotes in Salzkotten vermieden werden können. Zudem müssten auch die Vertreter des Kreises Paderborn in der NWL-Verbandsversammlung stärker für das Thema sensibilisiert werden. „Wir müssen als Stadt selbst für unsere Interessen eintreten, wenn wir nicht abgehängt werden wollen.“, ergänzt Ratsmitglied Jürgen Kemper.

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