Artenvielfalt an den Wegrändern – Potenziale nutzen Mehr als 315 Kilometer befestigte und unbefestigte Feldwege sind in städtischer Hand. Die bis zu 3m breiten Wegränder links und rechts der befestigten Fahrbahn gehören dazu. Leider ist es um den Zustand dieser Grünstreifen schlecht bestellt. Wegen des Eintrags von Düngemitteln und Pestiziden wachsen dort nur wenige Gräser und Brennnesseln. Häufig werden die Wegraine auch von den Landwirten gesetzeswidrig überpflügt und gemäht. Diese unzulässige Praxis wollen wir nicht länger dulden – geltendes Recht muss auch in der Feldflur ernst genommen werden. Zur Steigerung der Artenvielfalt in der monotonen Agrarlandschaft, ist eine bessere Planung der Pflegearbeiten an den Wegrändern nötig. Wegränder sollen nicht häufiger als 2x pro Jahr gemäht werden, idealer-weise nicht vor Mitte Juni bzw. erst ab Ende September. Das Schnittgut soll zur Aushagerung der über-düngten Flächen nach Möglichkeit abgeräumt und energetisch verwendet werden. Dort, wo genügend Platz vorhanden ist und die Verkehrssituation es erlaubt, fordern wir eine Bepflanzung mit standortgerechten Gehölzen. Gehölze strukturieren die Landschaft, tragen zur Biotopvernetzung bei, schützen vor Wind, bieten Schutz vor Erosion und sind vor allem ein wichtiger Lebensraum für viele heimi-sche Tierarten. Heimischen Pflanzen sollte dabei der Vorzug gewährt werden. Der Rückschnitt bzw. das “Auf den Stock setzen” muss mit Rücksicht auf die Tierwelt zeitlich gestaffelt erfolgen.