Ein Kreisverkehr ist klasse….

(WD) weil dort der Verkehr zügig fließen kann. Getreu dieser Erkenntnis haben wir in den vergangenen Jahren zahlreiche Kreisel in Salzkotten gebaut und der Verkehr fließt tatsächlich besser.

Nicht nur wir Grünen stellen allerdings fest, dass unsere Stadtverwaltung beim Bau der Kreisel vorrangig an den Autoverkehr gedacht hat. „Habe ich eigentlich Vorfahrt, wenn ich mit dem Rad auf dem Radweg eine Kreiselausfahrt überquere?“ So wurde ich kürzlich angesprochen. Ich gab die Frage weiter an unsere Polizei, die sich sehr freundlich und schnell um meine Anfrage kümmerte. „Ganz eindeutig“ – so erfuhr ich – „ist es nicht geregelt.“ Der §9 der Straßenverkehrsordnung sagt, dass Radfahrer Vorfahrt haben, sofern sich die Querungshilfe nahe beim Kreisverkehr befindet. Wie nahe das sein muss, ist allerdings nicht festgelegt. Unsere Polizei meint, dass die Querungshilfe z.B. am Kreisel Verner Strasse nahe genug liegt. Dagegen erfuhr ich von einem Polizeibeamten beim Verkehrsunterricht meiner Tochter in der Schule, dass die Querungshilfe zu weit vom Kreisverkehr entfernt sei. Was nun stimmt, weiß ich also immer noch nicht.

Für Fußgänger stellt sich die selbe Frage. Kinder allerdings werden sich diese Frage nicht stellen. Sie stehen am Straßenrand und warten hoffentlich, bis ein Auto anhält und ihnen ein Zeichen zur Querung gibt. Oder bis kein Auto mehr im Kreisel ist.

Problematisch ist am Kreisel ja auch, dass nur ein Teil der Autofahrer, die aus dem Kreisel fahren wollen, ein Blinkzeichen geben. Wenn ich losgehe, weil das Auto im Kreisel nicht blinkt, spiele ich immer ein wenig Russisches Roulette.

Andere Städte haben für dieses Problem Lösungen gefunden. So stieß ich zum Beispiel im süddeutschen Eislingen auf einen Doppelkreisel, der unserem am Salinenhof gleicht. An allen Ausfahrten macht ein Zebrastreifen deutlich, wie der Verkehr geregelt ist. Erstaunlich ist: Jetzt fließt der Verkehr wirklich – der Auto- und der Fußgängerverkehr.

Kürzlich entdeckte ich dann, dass das Gute gar nicht so fern liegt: In unserer Nachbarstadt Geseke fand ich an der B1 einen nagelneuen Kreisel mit Zebrastreifen samt Radfahrerspur. Also das müsste unsere Stadtverwaltung doch überzeugen!

PS: Es gibt noch eine Stelle, an der dringendst etwas für Fußgänger und Radfahrer gemacht werden muss: Die Einfahrt Am Wallgraben zur Langen Straße beim Westfälischen Hof.

Autofahrer, die mit 50 km/h vom Minipreis kommen und Richtung Geseke fahren, haben kaum Anlass, auf den linken Gehwegrand zu achten, von wo aus evtl. ein Radfahrer kommt. Der Radfahrer hat gleichzeitig nur ganz wenig Sicht auf den von rechts kommenden Verkehr. Auch hier ist die Situation besonders gefährlich für Kinder und gehbehindete Menschen.

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