Ist die Heder in einem „guten ökologischen Zustand“?

kurze Antwort: Nein

lange Antwort: In der vergangen Woche war in der Lokalpresse zu lesen, dass die Heder in einem guten ökologischen Zustand sei und deshalb vorerst keine 4. Reinigungsstufe am Verner Klärwerk gebaut werden müsse. Weil im Falle eines Baus unter Umständen keine Verbesserung des ökologischen Zustands zu erwarten sei, müssten die von der Bezirksregierung bereits zugesagten Fördermittel in der Höhe von 3,4 Millionen Euro womöglich zurückgezahlt werden. So weit, so schade! Denn dabei bleibt außer Acht, dass nur eine 4. Reinigungsstufe in der Lage ist Medikamentenrückstände und weitere Spurenstoffe aus unseren Abwässern herauszuklären.

Viel gravierender ist aber, dass sich der ökologische Zustand der Heder keineswegs verbessert hat – ganz im Gegenteil. Untersuchungsergebnisse aus dem Jahr 2018 zeigen, dass sich der biologische Zustand sogar verschlechtert hat und sich zwischen „mäßig“ und „unbefriedigend“ bewegt. Im Bereich nördlich von Salzkotten bis zu den Quellen hat sich der Zustand sogar von „gut“ zu „unbefriedigend“ verändert. Ähnliches gilt für Gunne und Erlebach. In letzterem wurden zudem mehrere Pflanzenschutzmittel nachgewiesen.

Die Verwaltung beruft sich bei Ihrer Aussage auf Monitoring-Daten bis zum Jahr 2014, welche den biologischen Zustand noch überwiegend als gut bezeichnen.

Dass die Bezirksregierung vor diesem Hintergrund eine 4. Klärstufe für entbehrlich hält und neuere Monitoring-Ergebnisse bei der Bewertung keine Rolle spielen sollen, ist inakzeptabel.

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One comment

  1. Die Stadt Büren diskutiert ebenfalls über die 4. Klärstufe. Um ncht die Förderung später zurückzahlen zu müssen, ist daher ein genaues Monitoring der SchAdstofffracht vorher und nachher unabdingbar. Dies sollte auch in der Auftragsvergabe seinen Niederschlag finden.
    Gruß Karl Koch