Pressemitteilung: Grüne fordern mehr Ehrlichkeit beim Thema Nachtflug 23. November 2016 CC0 Public Domain / pixabay (gellinger) Salzkotten. Die Ratsfraktion von Bündnis 90 / die Grünen fordert sowohl vom Flughafen als auch von Landrat Müller einen ehrlichen Umgang mit dem Thema Nachtflug am Flughafen Paderborn-Lippstadt. Laut den Grünen versuchen sowohl Landrat als auch die Geschäftsleitung des Flughafens den Eindruck zu erwecken, dass keinerlei Beschränkungen für das Fliegen in den Nachtstunden bestünden und man werbe regelrecht damit, dass es kein Nachtflugverbot gäbe. „Aufgrund der bereits stattfindenden Nachtflüge und der sehr geringen Überflughöhen in Oberntudorf ist ein Ausbau der Nachtflugaktivitäten für uns nicht akzeptabel und im Grunde auch nicht in nennenswertem Umfang möglich. Das Fluglärmgesetz zieht in diesem Fall eine ganz klare Grenze von sechs Flügen pro Nacht.“, erklärt Ratsherr Jürgen Kemper. Für die Grünen sei es verständlich, dass sich der Flughafen aufgrund seiner katastrophalen wirtschaftlichen Lage an jeden Strohhalm klammere, um das Ergebnis zu verbessern. Man sei aber nicht dazu bereit, eine Mehrbelastung der Bevölkerung durch Lärm stillschweigend als Kollateralschaden in Kauf zu nehmen. „Obwohl der Flughafen nur zu einem Bruchteil ausgelastet ist und weniger als 2% der Fluggäste in NRW abfertigt, werden in der Diskussion um den Landesentwicklungsplan immer wieder die Begriffe „Ausbau“ und „landesbedeutsam“ ins Spiel zu gebracht. Anstelle die Realität völlig zu verzerren, sollte man lieber über Schutz für die Anwohner und Schadensbegrenzung für den Steuerzahler sprechen. Über die Kreisumlage wird schließlich das jährliche Millionendefizit ausgeglichen. Für Salzkotten bedeutet das in diesem Jahr die Zahlung von mindestens 250.000,- €“, so der sachkundige Bürger Marc Svensson. „Wenn am Flughafen nachts mehr geflogen werden soll, muss der Flughafen klar sagen, wie er sich das vorstellt und welche Lärmschutzmaßnahmen vorgesehen sind, bevor er seine Pläne in die Tat umsetzt. Wir erwarten da deutlich mehr Ehrlichkeit und Transparenz als das bisher der Fall gewesen ist. Mehr Flüge machen auch nur dann einen Sinn, wenn es eine echte Nachfrage gibt. Wenn, wie der Flughafen selbst angibt, auch noch halb volle Maschinen durch die Gegend fliegen, ist das weder ökonomisch noch ökologisch zu verantworten“, so der Fraktionsvorsitzende Wolfgang Dehlinger. Laut den Grünen kommt dem öffentlichen Personennahverkehr im Kreis Paderborn aufgrund seiner weitaus höheren Fahrgastzahlen verkehrstechnisch eine deutlich größere Bedeutung zu als dem Flugverkehr und sollte daher auch finanziell mindestens in gleichem Maße unterstützt werden.