Salzkotten. Mit dem Haushalt für das Jahr 2022 hat der Rat der Stadt Salzkotten ein Budget in Höhe von 250.000€ für Klimaschutzmaßnahmen verabschiedet. Noch fehlt es jedoch an konkreten Maßnahmen, wie die Mittel eingesetzt werden sollen. Laut der Ratsfraktion der Sälzer Grünen drängt inzwischen die Zeit, denn Salzkotten hat seine selbst gesteckten Klimaziele bisher meilenweit verfehlt.
„Im Jahr 2015 hat der Rat der Stadt ein ehrgeiziges Klimaschutzkonzept beschlossen. Bereits im Jahr 2025 sollte der CO2-Fußabdruck der Stadt auf jährlich zwei Tonnen pro Person abgesenkt werden. Allen Beteiligten ist schon lange klar, dass dieses Ziel in unerreichbare Ferne gerückt ist. Im vergangenen Sommer hat Salzkottens Verwaltung das Scheitern beim Klimaschutz offiziell eingeräumt. Überraschend kommt das nicht. Sämtliche wirkungsvollen Maßnahmen wurden im Rat abgeschwächt, blockiert oder verschleppt. Im letzten Jahr hat zwar ein Umdenken eingesetzt, dennoch lassen die bis jetzt auf den Weg gebrachten Maßnahmen kaum positive Effekte auf die städtische CO2-Bilanz erwarten“, so Ratsherr René Scherf. “Die selbst gesteckten Ziele erreichen wir so nicht.”
Laut den Sälzer Grünen gäbe es inzwischen zahlreiche Beispiele, wie wirkungsvoller Klimaschutz auf kommunaler Ebene aussehen könnte. Das Rad müsse nicht neu erfunden werden. Andere Nachbarkommunen seien da schon wesentlich weiter.
Grüne setzen auf eine lokale Photovoltaikförderung und Anreize für autofreie Mobilität
Ratsfrau Andrea König ergänzt dazu: „Eines der wirkungsvollsten Instrumente, um messbaren Klimaschutz zu betreiben, ist ein massiver Ausbau der Photovoltaik in unserer Stadt. Dabei ist es nicht nötig auf Berlin zu warten. Wir können hier direkt mit einem eigenen Programm loslegen und schlagen eine direkte Förderung von maximal 2000€ pro neu installierte Anlage vor. Derartige Förderungen stellen bereits seit Jahren unter Beweis, dass sie funktionieren und mit vertretbarem Aufwand umzusetzen sind.“ Auch im Bereich der Mobilität gebe es viel CO2- Einsparpotential. Finanzielle Anreize könnten auch hier helfen, Alternativen zum klassischen Auto zu stärken.
“Wir wollen niemandem das Auto verbieten. Wir leben im ländlichen Raum und wissen, dass es noch nicht ausreichend Alternativangebote gibt. Trotzdem können schon jetzt Lasten- und S-Pedelecs bei vielen Gelegenheiten klimaschonende Alternativen sein, die Salzkottens Verkehrssituation zudem entlasten. Hier wollen wir mit einer direkten Förderung vor Ort ansetzen und finanzielle Anreize für Privatleute und das ortsansässige Gewerbe schaffen.“, so König weiter.
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