Grüne Pressemitteilung: Windvorrangzonen in Salzkotten


fuchsberg

Salzkotten.  An einem der höchstgelegenen Orte im Stadtgebiet traf sich der Ortsverband der Grünen in Salzkotten am vergangenen Samstag. Hier, am Fuchsberg östlich von Tudorf, könnte ein Windvorranggebiet entstehen. Auch die beiden anderen möglichen Windvorrangzonen, die von den Grünen besucht wurden, liegen in den Höhenlagen südlich und nördlich um Tudorf. Dort weht der Wind zwar kräftig, aber allein von dieser Verlockung wollen sich die Grünen in Salzkotten nicht leiten lassen.

„Die Energiewende im Bereich Windkraft kann nicht nur in  Tudorf  stellvertretend für ganz Salzkotten stattfinden. Das erscheint uns nicht fair und auch nicht sinnvoll.“ sagt Wolfgang Dehlinger, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Grünen im Rat. Tudorf trägt für Salzkotten die Hauptlast am Fluglärm und liegt zwischen der A 33 und dem Zubringer zur A 44. Das hat die Grünen darin bestärkt, im Stadtgebiet nach weiteren möglichen Windvorrangflächen Ausschau zu halten.

Da den Grünen das Voranbringen der Energiewende ein wichtiges Anliegen ist, besuchten sie auch diese Flächen. Sie waren zum Teil in den von der Stadt beauftragten Gutachten durch Festlegungen von der Windenergienutzung ausgeschlossen worden, die  nach Ansicht der Grünen  nicht als Tabukriterien gelten müssen. Dass die Gutachten der Stadt Salzkotten in ihrer Bewertung nicht klar zwischen harten und weichen Kriterien unterscheiden, betrachten die Grünen als einen Fehler. „Genau dieses Vorgehen hat in Büren zum gerichtlichen Scheitern des Flächennutzungsplans geführt,“ sagt Jürgen Kemper.

Auch die in den Gutachten genannten Abstandregelungen zur Wohnbebauung sind für die Grünen im weiteren Verlauf des Verfahrens zu klären. Grundsätzlich ist von 300 Metern Abstand zur Einzelbebauung die Rede. Gleichzeitig wird aber betont, dass Abstände der dreifachen Gesamthöhe eines Windrades anzusetzen sind. „Dort, wo Anlagen mit einer Höhe von 200 Metern beantragt werden sollten, kann für uns darum nur ein Mindestabstand von 600 Metern die Diskussionsgrundlage sein.“ meint Dehlinger.

Die vorgeschlagene Aufgabe der bisher vorhandenen Windvorrangzone an der Mülldeponie leuchtet den Grünen ebenso nicht ein. Selbst ein Repowering des letzten kleinen Windrades kann dort nur abgelehnt werden, wenn dadurch das Vogelschlagrisiko für bedrohte Arten messbar erhöht wird. Drei Gesprächstermine der Grünen mit verschiedenen Experten ergaben zu dieser Frage übereinstimmend, dass  der dort heimische Milan von neuen, höheren Anlagen nicht zwangsläufig stärker bedroht ist. Es wäre somit ein Fehler diesen Standort vorzeitig aufzugeben.

„Dazu kommt“, so Petra Hundt, „dass wir nicht nur die Vögel, sondern auch die Menschen im Blick haben müssen. Die Windräder an der Mülldeponie sind weithin akzeptiert.“ Auch wenn es kein Vorranggebiet ohne kritische Stimmen geben wird, ist den Grünen wichtig, einen möglichst großen Konsens mit den betroffenen Bürgern zu erzielen. Ökonomische Interessen oder ein hoher Zeitdruck bei den Entscheidungsprozessen dürfen deren Anliegen nicht an den Rand drängen.

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